Mit Spracherkennung übersetzen

Jeder Übersetzer, der über 40 Jahre alt ist, dürfte dieses Problem kennen: Das Tippen mit den Fingern geht nicht mehr so einfach wie früher, die Unterarme schmerzen und die Hände verkrampften. Abhilfe schafft eine Spracherkennungssoftware. Damit muss nun nicht mehr mit den Händen übersetzt werden, sondern alles, was man diktiert, erscheint auf dem Bildschirm des PCs. Die zehn Finger der Hand werden beim Übersetzen ersetzt durch die eigene Stimme. Dies funktioniert sehr gut. Etliche Übersetzerkollegen haben mir bestätigt, dass sie damit auch viel mehr übersetzen können als früher mit der Tastatur.

Diese Software, die für Sehbehinderte, Legastheniker und Behinderte gleichfalls eingesetzt werden kann, kann je nach Fachgebiet des Übersetzers erweitert werden. Die professionellen Versionen von Dragon NaturallySpeaking ermöglichen das Überprüfen der bereits erstellten Übersetzungen (Word-Diktate) auf unbekannte Wörter und die Übernahme derselben ins Vokabular. Wer verschiedene Fachgebiete übersetzt, die miteinander nichts zu tun haben, wie zum Beispiel Fräsmaschinen und Medizintechnik, kann hierfür auch verschiedene Benutzerprofile erstellen, damit unterschiedlichen Termini sich nicht gegenseitig stören. Übersetzer mit Fachgebiet Medizin bzw.  Recht können für medizinische Übersetzungen bzw. juristische Übersetzungen die Spezial-Versionen Dragon Medical 12 bzw. Dragon NaturallySpeaking Legal 12 erwerben. In diesen Versionen sind bereits juristische bzw. medizinische Fachbegriffe inbegriffen.

Mit Dragon NaturallySpeaking ist das Übersetzen auf Deutsch und auch auf Englisch möglich, so dass auch Übersetzer, die das Muttersprachler-Prinzip nicht durchgängig anwenden, beide Sprachrichtungen diktieren können. Die Französisch-, Italienisch- und Spanisch-Versionen von Dragon ermöglichen daneben noch das Diktieren auf Englisch, jedoch nicht auf Deutsch. Für Übersetzer ist die niederländische Variante vielleicht sinnvoller: damit lässt sich auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch diktieren.

Eine wichtige Voraussetzung für die Verwendung von Dragon für Übersetzer (wie auch für andere Anwender) ist die deutliche Aussprache. Echte Dialektsprecher haben es schwer mit Dragon.  Süddeutsche zum Beispiel haben damit einen kleinen Nachteil, doch auch ich, der ansonsten einen deutlichen südwestdeutschen Akzent hat und auch gelegentlich nuschelt, kann mit Dragon fast fehlerfrei diktieren, wenn ich mit meiner „Diktatstimme“ spreche.

Einen kleinen Nachteil für konservative Schreiber, zu denen ich mich auch zähle, sollte ich nicht verschweigen: Die Diktatsoftware beherrscht leider nicht die bewährte Rechtschreibung.

Dragon NaturallySpeaking kann bezogen werden von unserem Partnerunternehmen LinguaConsult. BDÜ-Mitglieder erhalten pauschal 5 % Rabatt auf alle Vollversionen.

 

 

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